Am 15. Juni 2012 präsentierte die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung als zuständige ERFE- und ESF-Verwaltungsbehörde in Berlin den neuen strategischen Rahmen für die zukünftige EU-Förderperiode von 2014 bis 2020. Michel-Eric Dufeil von der Generaldirektion Regionalpolitik (DG Regio) und Manuela Geleng von der Generaldirektion Beschäftigung (DG Employment) erläuterten die jeweiligen Veränderungen und Vorschläge, die von der Europäischen Kommission in den Verordnungsvorschlägen für die Strukturfondsförderung ab 2014 bereits im Oktober 2011 vorgelegt worden sind.

Dufeil erklärte in diesem Rahmen die Europäische Kommission zu dem "bewaffneten Arm der EU 2020-Strategie" und verwies somit auf die enorme Wichtigkeit dieses Dokuments für die neue Förderphase. Als die drei wichtigsten, prioritären Themenbereiche, die aller Voraussicht nach mit ca. 80% der Mittel im EFRE ausgestattet werden, benannte er:

1. eine CO2-arme Wirtschaft % Energieeffizienz
2. Maßnahmen zugunsten von mittelständischen Unternehmen (Kleine und Mittlere Unternehmen KMU)
3. sowie Innovation - verstanden als "Umsetzung von Ideen, die zum Markt führen".

Am Nachmittag stellte Staatssekretär Christoph von Knobelsdorff die strategischen Eckpunkte für EFRE und ESF in Berlin vor:    

Strategische Eckpunkte der ESF-Förderung in Berlin 2014-2020
Im Entwurf zur ESF-Planung für Berlin werden 4 prioritäre Bereich benannt, die sich in eine Reihe an Unterprioritäten gliedern:

1. Anpassung der Arbeitskräfte, Unternehmen und Unternehmer an den Wandel
a) Förderung der betrieblichen Weiterbildung und des Fachkräftepotentials
- Entwicklung des Fachkräftepotentials durch Technologie- und Wissenstransfer
- Entwicklung des Potentials von Beschäftigten mit geringem Qualifikationsniveau
- Entwicklung von transnationalen Mobilitätsprogrammen
b) Förderung von Existenzgründern durch Qualifizierung und Coaching

2. Förderung des Zugangs zum lebenslangen Lernen
a) Förderung der Berufsorientierung und Berufsvorbereitung insbesondere zur Senkung der Schulabbrecherquote
b) Ausbildungsförderung

3. Aktive Eingliederung
a) Berufliche Weiterbildung und Qualifizierung, insb. für Langzeitarbeitslose
b) Förderung spezieller Zielgruppen des Arbeitsmarktes (Modellprojekte, transnationale Maßnahmen)
c) Qualifizierung zur Förderung der sozialen Integration (lokaler Ansatz der Beschäftigungs- und Arbeitsmarktpolitik)

4. Querschnittsthemen
a) Förderung der Gleichstellung von Männern und Frauen - Nichtdiskriminierung
b) Transnationale Zusammenarbeit
c) Soziale Innovation, insb. neue Formen der Integration von MigrantInnen                    

   
Strategische Eckpunkte der EFRE-Förderung in Berlin 2014-2020
Der Entwurf für die EFRE-Förderung in Berlin sieht folgendes Leitbild 2020 für die Hauptstadtregion vor: "Berlin ist eine Metropole, die eine auf Wissen basierte wirtschaftliche Dynamik entfaltet und sich unabhängiger von Transferleistungen macht. Berlin bietet Arbeitsplätze und Teilhabemöglichkeiten für alle. Berlin ist klimafreundlich und entwickelt sich hin zu einer klimaneutralen Stadt." Die Eckpunkte für die EFRE-Strategie sehen dahingehend 5 strategische Ziele vor:

1. Das strategische Ziel ist es, die Forschungs- und Innovationsaktivitäten der Wirtschaft und der Forschungseinrichtungen zu intensivieren und auszubauen, um dadurch dauerhaft die Wettbewerbsfähigkeit der Berliner Wirtschaft zu steigern.
2. Die Investitionen der Wirtschaft steigern, Gründungen vor allem in strukturrelevanten Bereichen ausbauen, relevente Kooperationsstrukturen stärken.
3. Klimaschädliche Emissionen aus der Wirtschaft reduzieren und dabei Energie- und Rohstoffeffizienz der Wirtschaft steigern.
4. Klimarelevante Emissionen in allen emittierenden Sektoren deutlich senken.
5. Soziale Integration in Problemgebieten verbessern und gute Teilhabechancen für alle Bevölerungsgruppen sichern.

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